GENERALI Haching erkämpft gegen Netzhoppers KW über die volle Distanz
einen 3:2-Sieg
(18:25, 26:28, 25:17, 25:21, 20:18)

In einem Punkt waren sich alle befragten Beteiligten nach zwei Stunden und dreizehn Minuten reiner Spielzeit am Sonntagabend einig: Es war ein Spiel auf phasenweise sehr hohem Niveau und auf alle Fälle nix für schwache Nerven.

Bereits der erste Ballwechsel ließ die rund 900 Zuschauer ahnen, dass das kein Spaziergang wird. Die spektakuläre Fußabwehr von Libero Ferdinand Tille war eine von vielen großen Abwehraktionen, die auf beiden Seiten hervorgezaubert wurden. Auch sein Pendant auf Königswusterhausener Seite, der Ex-Hachinger Sebastian Prüsener konnte sich fast ebenso oft auszeichnen.

Im ersten Satz lief Haching trotzdem nach dem 1:0 ständig einem größer werdenden Rückstand hinterher und musste den Satz mit 18:25 abgeben.

Keines der Teams konnte sich im zweiten Durchgang entscheidend absetzen. Viele lange und stark verteidigte Ballwechsel konnten beide Seiten für sich buchen, aber am Ende konnte Haching die Satzbälle beim Stande von 24:23 und 26:25 nicht nutzen. Dafür war dann KW mit zwei starken Aufschlägen direkt am Ziel (26:28 Endstand).

Hachings Trainer Mihai Paduretu war mit dem 0:2 Satzstand zum Handeln aufgefordert und brachte den 19 jährigen Denis Kaliberda für Eugen Bakumovski. War es ein kurzes Luftschnappen der Brandenburger oder der sprichwörtliche Ruck, der durchs Hachinger Team ging, sicher sorgten Kaliberdas sichere Annahme und sofortiges Punkten im Angriff für ein erfolgreicheres Bild der Gastgeber. Haching lag von Beginn an in Führung, erneut starke Szenen auf beiden Seiten, aber ein gut aufgelegter Patrick Steuerwald (er musste zum Teil weite Strecken laufen) oder finale Schnellangriffe von Max Günthör machten unter anderem den Unterschied - am Ende stand ein deutliches Unterhachinger Ausrufezeichen: 25:17!

Bis zum 22:21 ähnelte auch der vierte Satz (25:21) den vorangegangenen: kein Team wollte erkennbar nachgeben, erst die letzten drei Bälle sorgten für die Entscheidung. Drei konstant starke Aufschläge vom erneut punktbesten Hachinger, Sebastian Schwarz, konnte KW nicht erfolgreich kontern. Daher verwandelten zweimal Marco Liefke und einmal Denis Kaliberda die Punkte 23 bis 25. Zwischenzeitlich hatte KW-Coach Mirko Culic seinen Punktesammler Nummer 1, Matthias Böhme, früh im Satz vom Feld genommen und erst wieder beim 21:23 zurück ins Spiel geschickt.

Mit großer kämpferischer Einstellung ging Paduretus Team nun auch im Tiebreak zu Werke. Ein weiterer „Big Point“, ausgelöst durch eine perfekte Abwehr von Basti Schwarz gegen Matthias Böhme brachte den verdienten 8:6 Vorsprung zum Seitenwechsel. Doch statt den Abstand auszubauen wurde es nach dem ersten Matchball beim 14:12 nochmal richtig spannend. Erst weitere zwölf Spielzüge oder sechs Matchbälle später durfte Armin Dewes den entscheidenden letzten Block zum 20:18 für Generali Haching setzen.

 

Stimmen zum Spiel:

Mihai Paduretu

zum ‚holprigen Start‘: „… wir haben 2-3 einfache Fehler zuviel gemacht, möchte das aber nicht an einzelnen Spielern festmachen, im Volleyball verliert man immer als Team…“

zum heutigen Gegner: „… KW hat technisch sehr gute Spieler, die keine dummen Fehler machen, aber wir haben es heute auch geschaft Böhme relativ gut in Schach zu halten. Er erzielte ‚nur‘ 22 Punkte im Vergleich zu 32-36 in den letzten Partien…“

zur ‚Favoritenrolle‘: „… nun, zuhause sind wir immer der Favorit, alle spielen stark gegen uns. Weil sie ja hier nix zu verlieren haben und locker aufspielen können, spielen alle immer sehr gut“

Mirko Culic

zum Spiel: „Ich hätte gerne einen Punkt mit nach Hause genommen, das wäre nach dem engen Spielverlauf auf hohem Niveau gerecht gewesen. Man bekommt gegen Haching nicht viele Punktchancen im Satz angeboten, aber in den ersten Sätzen haben wir gesehen, wenn alle aufpassen, können wir auch hier Sätze gewinnen…“(rl)