„Ich
bitte bei unseren Fans um Verständnis“, sagt Hachings Trainer Mihai
Paduretu. Um Verständnis für eine erneute 0:3 (21:25, 24:26,
19:25)-Niederlage – diesmal beim Bundesligaauftakt zu Hause gegen den
Moerser SC.
Denn die Gastgeber mussten angeschlagen in die
Partie gegen Moers: vier Stammspieler erkältet, Zuspieler Patrick
Steuerwald laboriert noch immer an seiner Knöchelverletzung. Doch der
möchte überhaupt kein Verständnis: “Wenn ich sage, ich spiele, dann
muss ich auch meine Leistung bringen“, meint Steuerwald, „aber wir
haben heut nicht gezeigt, was wir können.“ Die gleiche Meinung hatte da
wohl sein Trainer. „Wir haben vielleicht 70 bis 80 Prozent unseres
Potentials ausgeschöpft, gegen Moers reicht das nicht“, lautet die
Kritik an sein Team.
Und so hatte sich der Untergang von
Generali Haching am Mittwoch in der Generali Sportarena schon früh
abgezeichnet. Moers setzte die Gastgeber von Anfang an mit starken
Aufschlägen unter Druck und zwangen Haching so oft zu Notbällen im
Angriff. Schnell war Unterhaching – im ersten Durchgang ohne Kapitän
Michael Mayer auf dem Feld – im Rückstand und verlor den erstens Satz
mit 21:25.
Hoffnung keimte bei den 550 Fans auf, als Haching im
zweiten Satz konsequenter angriff. Mit 11:8 ging die Mannschaft von
Paduretu in Führung. „Das war der Knackpunkt“, glaubt Steuerwald,
„hätten wir den Satz gewonnen, hätte es noch einmal spannend werden
können.“ Wurde es aber nicht, denn auch diesmal zeigte Moers mit
Grozer, Bergmann und Görtzen keine Schwäche. Haching schwach im Block
und mit zu wenig Druck bei den Angaben hatte mit 24:26 erneut das
Nachsehen.
Im dritten Durchgang war Unterhaching chancenlos.
Früh führte Moers mit bis zu neun Punkten. Am Ende war der Vorsprung
der Adler auf sechs Zähler geschrumpft (19:25) und der MSC feierte –
wie im Vorjahr – ein glattes 3:0 gegen schwache Hachinger. Georg Grozer
sen. wollte diesen Sieg nicht überbewerten: „Wir müssen erst etwas
erreichen, dann können wir damit glänzen.“ Und: „Wir können nicht jedes
Spiel einen Bergmann herzaubern!“
Zaubern können würde wohl auch
gerne Mihai Paduretu. Denn der hat mit seinem Team viel Arbeit vor
sich. „Wenn wir am Sonntag im Europapokal so spielen, haben wir keine
Chance“, glaubt er vor dem Wiedersehen mit Ribnica Kraljevo (Serbien).
„Vorher müssen wir allerdings intern ein Problem klären, das wir seit
ein paar Wochen haben.“
Steigern will sich auf jeden Fall Patrick Steuerwald. „Noch sind wir nicht draußen! Wer nicht ans Weiterkommen glaubt ist fehl am Platz“, lautet der Appell an seine Teamkameraden. Paduretu formuliert das Ziel etwas anders. „Als wir in Frankreich waren, haben wir ein paar Spiele von der Rugby-WM angeschaut“, erzählt der Trainer. „So sollen meine Jungs auch einmal kämpfen!“