Ein Krimi in 5 Akten – Erst Stillstand, dann völlige Fassungslosigkeit und am Ende Dominanz gegenüber den Gegnern

Die Damen 1 des TSV Unterhaching schaffte nach einem 0:2-Rückstand die Wende und gewann nach einem Auf und Ab das Spiel gegen den FC DJK Tiefenbach mit 3:2.

Was für ein Spiel, werden sich viele vielleicht gedacht haben, als die Partie zwischen dem FC DJK Tiefenbach und dem TSV Unterhaching zu Ende gegangen ist. Der absolute Höhepunkt war der 3. Satz mit einer gelben Karte, einer völlig überforderten Schiedsrichterin und vielem mehr. Nun aber von Anfang an.

Begonnen hat das Spiel mit einem großen Schrecken für die Hachinger Damen, die bis jetzt immer einen selbstbewussten und souveränen Auftritt hingelegt haben. Doch in Tiefenbach standen sie die ersten beiden Sätze völlig starr im Feld und ließen sich von den Gegnerinnen an der Nase herumführen. Die Annahme kam nicht und so konnte auch die Zuspielerin der Gäste Theresa Hebel nichts machen. Wenn mal eine Annahme vorne ankam und ein Angriff zustande kam, dann war es ein Punkt für den TSV. Aber das war einfach zu wenig und daher gingen der erste Satz, leider ganz knapp, zu 23:25 und der zweite Satz zu 20:25 an die Gastgeberinnen aus Tiefenbach.

Die Hachingerinnen mussten jetzt reagieren, sonst würden sie mit einer katastrophalen Niederlage nachhause fahren. Sie hatten nichts zu verlieren und mussten nun zeigen, dass sie auch kämpfen konnten.

Zum Schiedsgericht, das von den zweiten Gästen den Wilden Wespen aus Steinach gestellt wurde, muss man sagen, dass die 1. Schiedsrichterin in den ersten beiden Sätzen so manchen Fehler nicht gesehen hat, aber dennoch versuchte, einen guten Job zu machen. Die Zuspielerin der Tiefenbacher hatte die Angewohnheit als Hinterspielerin immer wieder mal den zweiten Ball vor der 3-Meter-Linie oberhalb der Netzkante über das Netz zu spielen. Laut den Regeln ist dies nicht erlaubt und muss geahndet werden. Die Hachinger Damen reklamierten dies immer wieder, allerdings tat die Schiedsrichterin nichts. Der große Fauxpas passierte beim Stand von 12:11 für Tiefenbach. Wieder einmal wurde der Ball von der Zuspielerin fehlerhaft ausgeführt, der TSV reklamierte, spielte aber dennoch weiter und gewann den Punkt durch einen gut platzierten Angriffsschlag der Außenangreiferin Katharina Bergmann. Es stand 12:12. Tiefanbachs Trainer nahm eine Auszeit. Während der Auszeit lief die 2. Schiedsrichterin zur 1. und sprach mit ihr. Nach der Auszeit pfiff die 1. Schiedsrichterin „Wiederholung“ des vorangegangenen Punktes. Bei den Damen des TSV breitete sich völliges Unverständnis aus. Die Mannschaftskapitänin des TSV diskutierte mit der 1. Schiedsrichterin und erklärte ihr, wie sie nach dem Spiel berichtet, zweimal auf Bayrisch und zweimal auf Hochdeutsch, dass diese Aktion nach der Auszeit nicht ginge und falsch wäre. Ohne Chance. Der Punkt wurde dem TSV abgezogen und wiederholt, mit der Begründung, die 1. Schiedsrichterin hätte den Fehler der Tiefenbacher Zuspielerin nicht gesehen und würde daher den Punkt wiederholen lassen. Fassungslosigkeit machte sich bei den Hachingerinnen breit. In deren Augen war das Schiedsgericht blind und völlig unfähig. Verständlich, dass Theresa Hebel nach der Aktion wütend war, aber nun bekam sie dafür auch noch die gelbe Karte. Der Ärger stieg spürbar an. Die wenigen mitgereisten Fans der Hachingerinnen tobten auf den Rängen.

Für die Mädels des TSV war diese Aktion und die gelbe Karte ein Wachrüttler. Der Ärger und die Aggression, die sich in jeder einzelnen breitgemacht hat, wurden kompensiert und in jeden Angriffsschlag hineingelegt. Die Tiefenbacherinnen hatten keine Chance mehr. Ihnen flogen die Bälle nur so um die Ohren. Die Gäste gewannen den dritten Satz 25:18. Im vierten Satz wuchsen die Damen des TSV über sich hinaus. Tiefenbach war psychisch am Boden, es kam kein Aufschlag oder Angriffsschlag mehr auf die Seite der Hachingerinnen. Sie ließen den Gastgeberinnen keinen Raum – selbst die heimischen Zuschauer waren still – und überrollten sie förmlich mit 25:8. Nun stand es im Satzverhältnis 2:2 und der alles entscheidende Tiebreak musste die Partie entscheiden.

Haching war im Aufschwung und war gewillt, den Sieg mit nachhause zu nehmen. Die Damen aus Tiefenbach wollten sich aber nicht so schnell geschlagen geben und gaben noch einmal alles. Bis zum 11:10 war es von den Punkten immer wieder ausgeglichen. Dann ging Theresa Hebel, Zuspielerin des TSV zum Aufschlag und machte vier druckvolle Aufschläge, die zum Endstand von 15:10 für Haching führten. Der TSV Unterhaching gewann also die turbulente Partie mit 3:2 und hatte noch lange nach dem Spiel genügend Redebedarf bezüglich der Unfähigkeit des Steinacher Schiedsgerichts.