Die AlpenVolleys Haching II behielten bei ihrem ersten Heimspiel gegen die TG 1861 Rüsselsheim mit der knappen Niederlage von 2:3 (23:25, 25:22, 25:22, 22:25, 13:15) einen Punkt zu Hause.

Trainer Pfletschinger überraschte die eigenen Fans gleich mit einer Aufstellungsänderung. Für Aleksandar Milovancevic spielte Moritz Emmenlauer Libero. „Das hatte ich schon für Hammelburg geplant, aber da war Aleks nicht ganz fit. Er ist derzeit in der Annahme und beim Aufschlagspiel wichtig“, erklärte Pfletschinger seine taktische Finte. „Außerdem sind wir taktisch variabler und so schlechter ausrechenbar.“ Außerdem musste Hachings Coach neben Simeon Topuzliev (Sprunggelenk) kurzfristig auf Paul Gehringer (Grippe) verzichten.

Im ersten Satz wechselte die Führung zwischen den Hausherren und den Gästen aus Hessen, die nur mit neun Spielern angereist waren, stetig hin und her. Der muntere Spielabschnitt ging letztlich an Rüsselsheim.

Nachdem im zweiten Abschnitt Rüsselsheim wieder führte, reagierte Pfletschinger, brachte Tschannerl für Zahar. Die Personalrochade zahlte sich aus, das Hachinger Spiel stabilisierte sich. Überhaupt stand Satz zwei für die aktuelle Hachinger Situation. Starken Phasen mit viel Spielwitz und Teamgeist folgten immer wieder zu viele Fehler, die den Gegner herankommen ließen. Um dann wiederum mit starkem Spiel davonzuziehen. Als sich Rüsselsheim gegen Satzende wieder heranpunktete, brachten Paduretu und Friedrich die Entscheidung pro Haching.

Im dritten sehr ausgeglichenen Satz brachte ein spektakulärer Einsatz des guten Liberos Emmenlauer Haching wieder in die Spur (12:13), vor allem Dimitrov punktete danach fast nach Belieben. Ihm blieb auch der Satzball vorbehalten.

Leider zeigte sich in der Folge wieder die Unkonstanz der junge Hachinger Truppe. Statt den Sack zuzumachen, ließ man die Mannen aus dem Landkreis Groß-Gerau zu sehr gewähren. Als der Satz dahinging, brachte Pfletschinger Trogisch für Paduretu als Steller. Doch der Wechsel zeigte nur kurzfristig Wirkung, der Satz ging knapp an die Autostädter.

Der Tie-Break musste entscheiden! Bis zur Mitte des Satzes lief Haching hinterher, dann sah Kapitän Friedrich nach einer umstrittenen Schiedsgerichtsentscheidung auch noch die Gelbe Karte. Trotzdem kämpfte sich Haching zurück, kam bis auf einen Punkt heran (Ass Friedrich zum 11:12). Doch letztlich holten sich die routinierten Gäste den Satz und gewannen die spannende, abwechslungsreiche Partie. MVP wurde Hristiyan Dimitrov.

Jürgen Pfletschinger war trotz der dritten Niederlage in Folge zufrieden. „Natürlich nicht mit dem Ergebnis, aber mit der Spielweise, dem Kampfgeist und Spielwitz. Das Spiel stand lange auf Messers Schneide, aber im Endfight war Rüsselsheim erfahrener. Trotzdem haben wir uns gut verkauft. Darauf bauen wir jetzt im Training auf, versuchen die Qualität hochzuhalten.“ Auf jeden Fall konnten die Hachinger die 200 Zuschauer begeistern. Und vielleicht machen sich zum Doppelspieltag gegen Friedrichshafen und Mimmenhausen (13. und 14. 10. 2018 jeweils um 16 Uhr) noch mehr Fans auf in den Hachinger Volleyballtempel. Verdient hätte es Pfletschingers junge Truppe nach der Partie allemal.

 

Text: Jochen Wessels

Foto: Sonja Houzer